Wissenswertes über Edelsteine



Ein Edelstein ist ein Mineral, das sich durch verschiedene Eigenschaften, wie Seltenheit, Härte, Farbe und Lichteinwirkung auszeichnet. Zu den bekanntesten und wertvollsten Edelsteinen zählen Rubine, Saphire und Smaragde. Diamanten gelten zwar als Edelsteine, werden jedoch aufgrund ihrer außergewöhnlichen Härte, optischen Eigenschaften und Brillanz tendenziell getrennt von anderen Edelsteinen eingestuft. Sie werden auch in magmatischem Gestein gebildet, das viel tiefer in der Erde liegt - bis zu 250 Kilometer unter der Oberfläche -, während Rubin, Saphir und Smaragd aus metamorphem Gestein in der Erdkruste zwischen fünf und 40 Kilometern unter der Erdoberfläche gebildet werden.


Im Zusammenhang mit Edelsteinen trifft man häufig auch auf den Begriff Halbedelsteine. Dieser Begriff wurde wahrscheinlich im 19. Jahrhundert eingeführt, um diese von den wertvolleren Edelsteinen abzugrenzen, heutzutage verwendet man jedoch den Begriff „Schmucksteine“. Sie sind nicht ganz so selten und wertvoll wie zum Beispiel Diamanten oder Rubine, haben aber alle ihre eigene Besonderheit und Farbspiel. Überzeugen Sie sich selbst in unserer Online-Boutique davon, wo Sie eine große Auswahl an Designs mit Edelsteinen und Schmucksteinen finden.

DER RUBIN

Herleitung des Namens

Der Rubin ist der wertvollste farbige Edelstein und leitet sich wie der Saphir von der kristallinen Form des Aluminiumoxids ab, das als Korund bekannt ist - ein Name, der von Anglo-Indianern vom tamilischen Wort kurundam übernommen wurde und sehr hartes Mineral bedeutet. Der Rubin ist nach dem Diamanten der zweithärteste Stein auf der Mohs-Härteskala. Der Name "Rubin" kommt vom lateinischen Rubrum "rot" und wurde wie andere rot gefärbte Edelsteine ​​auch "Carbunculus" oder "Carbuncle" genannt, was "kleine Kohle" oder "Glut" bedeutet.

 

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Rohe Rubine unterschiedlicher Farbe und Reinheit

Geschichte des Rubins

Bereits seit Jahrtausenden fasziniert der Rubin und wird in der ganzen Welt begehrt. Sogar in der Bibel wird er erwähnt. Menschen im Mittelalter schrieben dem Rubin magische, schützende und heilende Kräfte zu. Außerdem wurde ihm nachgesagt, dass er Menschen zu großer Macht verhelfe und symbolisch für Würde und Tapferkeit stehe, weswegen der Rubin besonders gerne in Krönungsinsignien eingearbeitet wurde. 

Der Rubin gilt als Geburtsstein des Monats Juli, wird gerne als Symbolstein am 40. Hochzeitstag, der sogenannten Rubin-Hochzeit, verschenkt und steht symbolisch für Liebe, Romantik und Leidenschaft.

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Ein feiner Rubin in Edelsteinqualität im Kissenschliff

Farbskala

Der Rubin erhält seine Farbe durch das Spurenelement Chrom. Die Farbe vom Rubin variiert deshalb über eine Bandbreite von Rottönen, von feurigem Zinnoberrot über violettem Rot bis hin zum blassen Rot. Rubine sind pleochroitisch, d.h. ein Kristall, der unterschiedliche Wellenlängen des Lichts absorbieren kann, was je nach Blickrichtung des Steins zu unterschiedlichen Farben führt. Als begehrtestes Rot zählt das sogenannte 'Taubenblutrot', ein kräftiges Rot mit einem Hauch Blau/Violett. Rubine in dieser Farbe kommen in der Natur aber sehr selten vor, daher werden die meisten Rubine durch Brennen farbverbessert.

 

Schliff

Es gibt zwei Schliffarten, die für Rubine vorwiegend eingesetzt werden. Bei klaren Steinen wird hauptsächlich der Facettenschliff verwendet, dadurch wird besonders die Farbe und Reinheit des Steins betont. Die Facetten optimieren - richtig angeordnet - die Lichtbrechung des Rubins, wodurch ein faszinierendes, optisches Feuer entfacht werden kann. 

Ist der Rubin jedoch weniger transparent mit einer großen Anzahl von Einschlüssen, dann ist der Glattschliff oder Cabochon-Schliff besser geeignet. Wie der Name schon sagt, entstehen bei diesem Schliff keine Facetten, der Stein wird einfach glatt geschliffen, wobei die Unterseite meistens flach und die Oberseite rund ist. Dadurch erhält der Stein einen seidigen Glanz und unterstützt den Effekt der sogenannten 'Rutilnadeln'. Wenn sich diese Nadeln überkreuzen, dann entstehen besondere Lichtreflexe, die einen Sterneffekt (Asterismus) erzeugen, weshalb diese Rubine auch Sternrubine genannt werden. 

Sind die Rutilnadeln parallel zur Kristallachse angeordnet, entsteht ein streifenartiger, schimmernder Lichtreflex, der an die Pupillen von Katzenaugen erinnert, weswegen man diese Rubine auch Katzenaugen-Rubine nennt.

Vorkommen

Rubine von feinster Qualität und Farbe stammen aus der Region Mogok in Myanmar. Sie haben eine zinnoberrote Farbe - ein leuchtendes Rot mit einem Hauch von Karminrot oder lebhaftem Purpur. Thailand ist heute jedoch die Hauptquelle für Rubine, und obwohl die Farbe tendenziell etwas dunkler ist, weisen diese Rubine häufig weniger Einschlüsse auf. Rubine sind auch in Sri Lanka zu finden, wenn auch in viel geringeren Mengen. Kleine Mengen hochwertiger Rubine finden sich auch in der an Thailand grenzenden Provinz Pailin im Westen Kambodschas. Auch in Indien und Pakistan werden Rubine abgebaut, die jedoch tendenziell undurchsichtiger und daher von minderer Qualität sind. Rubine werden seit den frühen 1950er Jahren auch auf dem afrikanischen Kontinent in Tansania und in Mosambik abgebaut, wo erst 2008 neue Rubinvorkommen entdeckt wurden. Einige dieser Rubine haben ähnliche Eigenschaften wie die in Burma gefundenen Rubine - eine leuchtend rote Farbe mit feinem Glanz. Diejenigen aus Tansania haben normalerweise ein weicheres Rot mit einem Hauch von Orangeton, sind jedoch besonders rein und besitzen einen schönen Glanz.

Wert eines Rubins

Genauso wie bei Diamanten spielen auch bei Rubinen die Faktoren Farbe, Reinheit, Gewicht und Schliff eine große Rolle bei der Wertermittlung. Leuchtend rote Rubine sind in der Regel sehr begehrt und wertvoller, da sie seltener in der Natur vorkommen. Wie schon oben erwähnt, werden viele Rubine erhitzt, um bessere Farbergebnisse zu erzielen und die Reinheit des Steines zu steigern. Daher kann ein naturbelassener Stein höhere Preise als ein behandelter Stein erzielen. Da qualitativ hochwertige Rubine mit einem Gewicht über 2 Karat wesentlich seltener vorkommen als zum Beispiel weiße Diamanten, können diese sogar einen höheren Wert als entsprechende Diamanten haben.

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Der Liberty Bell Ruby

Besondere Rubine

Der weltweit größte geschliffene Rubin ist der "Liberty Bell Ruby". Er wurde aus einem in Ostafrika abgebauten Rubin in Form einer Glocke geschliffen als Symbol für die amerikanische Unabhängigkeit und wiegt 8.500 Karat (1,7kg). Nach einem Diebstahl 2011 ist der Rubin allerdings verschollen. 

Nicht ganz so groß, aber nicht minder berühmt ist der unbehandelte und ungeschliffene "Mogok Sun", mit seinen 1.734 Karat (ca. 346g), der 1993 in Myanmar gefunden wurde. 

Der wertvollste Rubin und damit auch teuerste Farbedelstein der Welt ist der "Sunrise Ruby", der bei einer Aktion im Mai 2015 für die Rekordsumme von 30,42Millionen US-Dollar den Besitzer wechselte. Bei diesem in Burma gefundenen Rubin sind alle Qualitätsmerkmale herausragend: der taubenblutrote Rubin wiegt 25,59 Karat (ca. 5,1g), ist von bestechender Reinheit und ist perfekt geschliffen. Darüber hinaus ist der Rubin nicht behandelt worden, sondern wurde naturbelassen.

 

DER SAPHIR

Herleitung des Namens

Alle Farbvarianten des Korunds, die nicht rubinrot sind, werden als Saphir bezeichnet, der wiederum am häufigsten mit der Farbe Blau assoziiert wird. Der Name leitet sich vom lateinischen 'Saphirus' und den griechischen 'Sápheiros' für 'blau' ab. Wie viele andere Edelsteine ​​bezeichnete sein Name jedoch ursprünglich nicht den Saphir-Edelstein, den wir heute kennen, sondern bezog sich auf Lapislazuli, einen lebhaften blauen Schmuckstein, der überwiegend in Afghanistan abgebaut wurde.

 

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Eine Reihe von blauen Rohsaphiren verschiedener Farbe und Reinheit

Geschichte des Saphirs

Wie Rubine werden Saphire bereits seit Jahrtausenden als kostbare Edelsteine geschätzt und gehören zu den ältesten Steinen, die von Menschen zu Schmuckstücken verarbeitet wurden. Auch in der Bibel findet der Saphir Erwähnung und wurde von Königen getragen, da ihm beschützende Kräfte nachgesagt wurde. Früher wurden für Verlobungsringe am häufigsten Saphire bevorzugt. Dabei umrahmten kleinere Diamanten den Mittelstein für ein blumiges Design. Als wohl einer der berühmtesten Verlobungsringe der Welt gilt der Verlobungsring von Lady Diana Spencer, ein 12-karätiger königsblauer Saphir mit einem Kranz aus Diamanten. Neben der Verwendung als Verlobungsring wird der Saphir ebenfalls gerne zum 5. oder 45. Hochzeitstag verschenkt, da er für Liebe und Treue steht. Außerdem ist er der Geburtsstein des Monats September.

 

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Ein feiner blauer Saphir im Oktagon-Schliff in Edelsteinqualität

Farbskala

Saphire sind eine Tagesschönheit, die Farbe kommt am besten bei natürlichem oder unter fluoreszierendem Licht zur Geltung. Es gibt sie in ganz verschiedenen Blautönen. Sie können kräftig dunkelblau sein - manche Saphire sehen aus der Ferne sogar fast schwarz aus - begleitet von einem blauen bis mattgrünen Farbton, der durch die pleochroitischen Eigenschaften des Steins erzeugt wird. Der ideale Saphir besitzt ein starkes, aber nicht zu helles Blau, das sogenannte Königsblau. In Europa ist auch das Kornblumenblau sehr beliebt. 

Daneben gibt es Saphire aber auch in allen möglichen Regenbogenfarben: Pink, Rosé, Violett, Gelb, Orange, Grün, Blaugrün und sogar Weiß (farblos). Diese Farbvielfalt wird durch Spuren von chemischen Elemente wie Chrom, Vanadium, Eisen, Titan oder auch Uranopyrochlor hervorgerufen. Saphire werden ähnlich wie Rubine sehr oft wärmebehandelt, um bessere Farb- und Klarheitsergebnisse zu erzielen.

 

Schliff

Am häufigsten wird der Facettenschliff benutzt, damit ein Saphir seine Schönheit entfalten kann. Dabei kann der Saphir eine ovale Form annehmen oder wird manchmal auch rund, gemischt geschliffen. Rechteckige oder quadratische Stufenschliffe mit oder ohne abgestumpften Ecken sind ebenfalls möglich. Den Cabochon-Schliff findet man auch vor, jedoch weniger häufig als in der Vergangenheit. Er ist normalerweise für Steine ​​mit vielen Einschlüssen, bei halb-transparenten oder undurchsichtigen Steinen oder für solche mit ungleichmäßiger Farbe reserviert.

Wie bei Rubinen können Rutilnadeln bei Saphiren zu einem Licht-Effekt führen, die dann als ‚Sternsaphire'  bezeichnet werden bzw. ‚Katzenauge‘, je nachdem wie die Rutilnadeln ausgerichtet sind.

Vorkommen

Die wohl wertvollsten Saphire wurden um 1880 in kleinen Lagerstätten im Berggebiet von Kaschmir entdeckt. Die Quellen gelten heute jedoch als erschöpft. Für seine ebenfalls feine Qualität weltbekannt sind die 'Ceylon-Saphire' aus dem heutigen Sri Lanka, die Berichten zufolge bereits 480 v. Christus von Römern und Griechen verwendet  wurden. Da in Sri Lanka neben den Saphiren auch andere hochwertige Edelsteine gefördert werden, wird die Insel auch 'Insel der Edelsteine genannt'. Eine ähnlich hochwertige Qualität wie die Ceylon-Saphire weisen die Saphire aus Myanmar (Burma) aus. Allerdings gibt es sie dort nur in geringen Mengen. Darüber hinaus wird in Thailand und im benachbarten Kambodscha Saphir abgebaut, woher unter anderem die Pailin-Saphire stammen. Auch diese Minen gelten mittlerweile als weitestgehend erschöpft. Die meisten Saphire stammen heutzutage aus Australien, wo es zahlreiche Vorkommen gibt. Obwohl australische Saphire die am weitesten verbreiteten auf dem Markt sind, sind sie in der Regel tief gefärbt und daher am wenigsten wertvoll.

Wert eines Saphirs

Im Vergleich zu Diamanten kommen natürliche Saphire seltener vor und viele Minen sind bereits weitestgehend erschöpft. Saphire von größerem Gewicht und herausragender Qualität sind äußerst rar, wodurch der Wert überproportional zum Karatgewicht steigt.

Neben dem Gewicht wird der Wert durch die weiteren Kriterien der 4 C's bestimmt. Ein entscheidendes Kriterium ist die Farbqualität, die durch den Ton, die Intensität und die Sättigung näher beschrieben wird. Die Reinheit des Saphirs hat großen Einfluss auf die Farbe, je nach Einschüssen kann es zu positiven aber auch negativen Auswirkungen kommen. Grundsätzlich wird die Reinheit von farbigen Edelsteinen im Gegensatz zu Diamanten nur mit dem bloßen Auge, also ohne Vergrößerungen, ermittelt. Um die Brillanz und das Farbspiel optimal zur Geltung zu bringen, muss der Saphir präzise geschliffen sein, weswegen auch die Qualität des Schliffs ein Teil der Wertermittlung ist. Ein weiteres Qualitätsmerkmal bei Saphiren ist seine Herkunft. Die mit Abstand am höchsten Preise erzielen Saphire aus Kashmir, nicht nur wegen ihrer Qualität, sondern auch, weil die Quellen erschöpft sind und die Zahl der Saphire aus dieser Region somit endlich ist.  

Eine absolute Rarität und daher extrem kostbar sind die Padparadscha Saphire, die erstmals in Sri Lanka gefunden wurden. Der Name leitet sich von dem singhalesischen Wort für Lotusblume ab. Die Farbpalette schwank vom zarten Rosa-Orange (lachsfarben) bis Pink-Orange ("Old Padparadscha").

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Der Star of Adam Saphire

Berühmte Saphire

Der bisher größte gefundene und mit 90 Millionen Euro auch wertvollste Saphir der Welt ist der blaue Sternsaphir „The Star of Adam“. Er wurde erst 2016 in Sri Lanka gefunden und wiegt 1.404 Karat (ca. 280g).

Als berühmtester Saphir gilt der „Stern von Indien“, der vor rund 300 Jahren auf Sri Lanka entdeckt wurde. Seit 1900 kann dieser größte, geschliffene Sternsaphir mit seinen 536 Karat (ca. 107g) im American Museum of Natural History in New York bewundert werden.

Viel kleiner und trotzdem eine Rarität ist der strahlendblaue „Pride of Kashmir“. Er wiegt zwar 'nur' 20,22 Karat (ca. 4,04g), ist damit aber der größte, geschliffene Saphir aus der Region Kashmir. Während der 'Star of Adam' einen Cabochon-Schliff besitzt, wird das intensive Dunkelblau des "Pride of Kashmir" durch einen Facettenschliff optimal zur Geltung gebracht.

 

DER SMARAGD

Herleitung des Namens

Der Smaragd (englisch: emerald) gilt als eine sehr einzigartige Art von Edelstein, bei der es sich im Grunde genommen um einen grünen Beryll handelt - einen oft wolkigen Kristall, der aus Berylliumsilikat und Aluminiumsilikat besteht. Allerdings ist nicht jeder grüne Beryll in Edelsteinqualität smaragdgrün: gelbgrüne Edelsteine werden als Heliodore bezeichnet, während weichgrüne oder sogar hellgrüne Steine als Aquamarine bekannt sind. 

Der Name leitet sich vom lateinischen 'smaradus' und dem griechischen 'smaragdos' für 'grüner Stein' ab. Vermutlich fielen jedoch ursprünglich sämtliche grüne Steine unter diese Bezeichnung.

 

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Rohe Smaragde unterschiedlicher Farbe und Reinheit

Geschichte des Smaragden

Die ersten Smaragde wurden bereits in der Antike in Ägypten abgebaut. Es ist bekannt, dass Kleopatra Smaragdschmuck liebte. Die ägyptischen Minen wurden nach der Eroberung Ägyptens durch Alexander dem Großen auch "Minen Kleopatras" genannt.  

Der Smaragd ist Symbol für ewige Schönheit, Fruchtbarkeit und Unsterblichkeit. Er ist der Geburtsstein des Monats Mai und wird gerne traditionell zum 20. oder 35. Hochzeitstag verschenkt.

 

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A Fine gem-quality emerald-cut Emerald

Farbskala

Die typische Farbe eines Smaragds ist ein atemberaubender Farbton, der als Smaragdgrün bekannt ist. Der Edelstein erhält seine Farbe durch die Spuren von Chrom, Eisen oder auch Vanadium in der Kristallstruktur. Je nach Konzentration dieser Elemente kann ein Smaragd verschiedene Intensitäten von Grün annehmen. Smaragde sind selten ganz rein, obwohl die Einschlüsse in den besten Steinen schwach und mit bloßem Auge nicht sichtbar sind.

 

Schliff

Der häufigste Schliff für Smaragde ist der Smaragdschliff, auch als Stufen- oder Treppenschliff bekannt. Obwohl Smaragde eine hohe Härte aufweisen, enthalten sie oft Risse und haben eine spröde Eigenschaft, was eine hohe Kunstfertigkeit bei der  Verarbeitung erfordert. Deswegen hat man einen Schliff entwickelt, der Facetten reduziert und sich eher auf die Reinheit und Farbe dieses Edelsteins konzentriert. Mit seiner rechteckigen Form und abgeschnittenen Ecken wird die leuchtende Farbe besonders hervorgehoben. Grundsätzlich gibt es Smaragde auch in anderen Schliffen. So werden Steine von minderer Qualität gerne zu Cabochons verarbeitet.

Vorkommen

Die größten und schönsten Smaragde werden in den berühmten Minen Chivor und Muzo in Kolumbien abgebaut. Dazu gehören die Trapische-Smaragde, deren Einschlüsse ein zahnradähnliches Muster aufweisen, die ausschließlich in Kolumbien gefunden werden. Weitere Vorkommen von hochwertigen Smaragden gibt es unter anderen in Sambia, Simbabwe, Brasilien, dem Uralgebirge und sogar in Europa -  im Smaragdwerk Habachtal (Österreich) und in Byrud Gård in Viken (Norwegen).

Wert eines Smaragds

Der Wert eines Smaragds hängt sehr stark von seiner Grünfärbung ab. Am wertvollsten sind Smaragde, die die typische smaragdgrüne Farbe aufweisen und besonders klar sind. Lupenreine, jedoch blassgrüne Smaragde sind dagegen weniger wert.

 

Der Mughal EmeraldDer Mughal Emerald
Der Mughal Emerald

Berühmte Smaragde

Der größte je gefundene Smaragd wiegt 16.300 Karat (3.260kg) und ist im Topkapi-Serai Museum in Istanbul zu bewundern.

Eine interessante Geschichte mit mehreren Gerichtsprozessen gibt es rund um den Bahia-Smaragden, der 2001 im Bundesstaat Bahia (Brasilien) gefunden wurde. Der Wert dieses ca. 381kg schweren Edelsteins wird auf 400 Mio $ geschätzt. Bis heute sind die Eigentumsansprüche jedoch nicht abschließend geklärt. 

Ebenfalls berühmt ist der Mogul-Smaragd aus dem Jahr 1695 mit seinen 217,80 Karat (43,56g), der sich heute in Privatbesitz befindet. Der Smaragd stellt eine Tafel dar, dessen eine Seite mit einem religiösen Text und die andere Seite mit einem Blumenmotiv graviert ist.